Frauen-Kultur-Archiv

Historische Wohnorte von Frauen der Düsseldorfer Kulturszene

Alice Lützeler-Beermann, Sängerin: Sternstr. 3

Die Mutter Sieglinde Lützeler förderte die musikalische Neigung ihrer 1865 in Düsseldorf geborenen Tochter Alice, die bereits mit 6 Jahren Klavierunterricht erhielt und nach ihrem Schulabschluss Gesang in Düsseldorf, Dresden und Paris studierte. 1896 heiratet die Mezzosopranistin den Hofkonzertmeister Carl Beermann, 1900 zog das Ehepaar mit der zwei Jahre alten Tochter nach Düsseldorf in die Sternstr. 3.

Alice Lützeler- Beermann arbeitete als Sängerin und als Gesangspädagogin am Brahmskonservatorium. Sie gab Konzerte in der Tonhalle, gestaltete den musikalischen Teil der „Morgenfeiern“ von Herbert Eulenberg sowie Liederabende der Mozartgemeinde. Sie machte sich auch einen Namen als Oratorien-Sängerin. Das umfangreiche Repertoire der Sängerin, die inzwischen ins Alt- Fach gewechselt hatte, umfasste Mozart, Beethoven und Brahms bis hin zu Wagner und Richard Strauß. 1914 starb Carl Beermann. Die Künstlerin blieb trotz des Schicksalsschlags aktiv und weitete ihre Konzerttätigkeit im In- und Ausland weiter aus. 1948 starb Alice Lützeler- Beermann im Alter von 83 Jahren und wurde auf dem Nordfriedhof beigesetzt.

© Frauen-Kultur-Archiv. Quelle: Dem Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs. Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des Frauen-Kultur-Archivs Neuss 1989, S. 61-63.